Schimmelbildung in Innenräumen

Schimmelpilz - was ist das?

 

Schimmelpilze sind überall verbreitet. Sie bilden einen wichtigen ökologischen Bestandteil in unserer natürlichen Umwelt, denn sie bauen organische Substanzen ab und machen sie dadurch den Pflanzen als Nährstoffquelle zugänglich. Genau genommen ist der Begriff „Schimmelpilze“ eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Pilzarten. Schimmelpilze können weltweit in allen Klimazonen gedeihen. Als Erstbesiedler eines Substrats haben sie nur wenige Konkurrenten. Sie charakterisieren sich dadurch, dass sie typische Pilzfäden und Sporen ausbilden können. In der Wachstumsphase keimen die Sporen aus und bilden Zell fäden, so genannte Hyphen, deren Gesamtheit man als Mycel bezeichnet. Diese Fäden sind normalerweise farblos, was dazu führt, dass der Schimmelpilz in dieser Phase noch nicht mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Die Vermehrung er folgt in der Regel ungeschlechtlich durch Sporen, die in die Luft abgegeben werden. Die Schimmel-pilzsporen, die aufgrund ihrer Färbung und ihres Vorkommens in großer Zahl z. B. als Schimmelpilzflecken sichtbar werden, besiedeln dann schnell wieder neue Nährböden. Die Verbindung von Wärme und Feuchtigkeit beeinflusst ihr Wachstum äußerst positiv, es entstehen größere Pilzgeflechte, die sich explosionsartig weitervermehren. Die Größe der Sporen liegt in der Regel zwischen 3 bis 20 μm, und sie sind damit so klein, dass sie vom Menschen eingeatmet oder mit der Luft über weite Strecken transportiert werden können.

Gesundheitliche Risiken

 

Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien sind natürlicher Teil unserer belebten Umwelt und werden vom Menschen normalerweise ohne auffallende Reaktionen toleriert. Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration ein bestimmtes Maß, so kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen für den Menschen kommen. So scheint es inzwischen erwiesen, dass ein erhöhtes Pilzvorkommen in Innenräumen eine ganze Reihe schwerer Erkrankungen verursachen kann. Atemwegserkrankungen, Asthma, Allergien, In fekt anfälligkeit, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen Haut- und Augen reizungen sind nur einige der Gesundheitsstörungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden können. Diese Erkrankungen entstehen durch Sporen und Mykotoxine (die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen).

Wachstumsvorraussetzungen

 

Feuchtigkeit

Der Prozess der Ansiedlung und das Wachstum der Mikroorganismen sind in erster Linie von der Menge an verfügbarer Feuchtigkeit abhängig. Dabei können Schimmelpilze im Gegensatz zu anderen Mikroorganismen, wie z. B. Algen, bereits bei leicht erhöhten und wechselnden Luftfeuchtigkeiten wachsen. Schimmelpilze wachsen bereits bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 %. Damit wachsen Pilze also auch auf Materialien bzw. Flächen, die nicht sichtbar nass sind. Es genügt eine entsprechende Oberflächenfeuchte. Optimale Bedingungen für ein Wachstum finden sich für fast alle innenraumrelevanten Pilzarten bei einer relativen Oberflächenfeuchte von 80 % oder bei einer Tauwasserbildung auf oder im Material.

 

Temperatur

Schimmelpilze können nur in einem bestimmten Temperaturbereich wachsen, der allerdings einen relativ weiten Bereich von ca. 0 bis 55 °C umfasst und je nach Pilzart variiert. Dabei kann bei optimalen Temperaturbedingungen auch schon bei einer geringeren Luftfeuchte ein Auskeimen erfolgen, während bei ungünstigen Temperaturen eine höhere Luftfeuchtigkeit Voraussetzung für ein Mycelwachstum ist.

 

Nährstoffe

 

Neben der Feuchtigkeit und der Temperatur ist auch der Nährstoffgehalt des Substrates eine wichtige Einflussgröße für Schimmelpilzwachstum. Generell können Schimmelpilze eine Vielzahl von Materialien als Nahrungsgrundlage nutzen. Hierzu zählen alle möglichen organischen Stoffe wie z. B. Zellulose, Holz, Spanplatten, Tapeten, Tapetenkleister, Kunststoffe, Lacke, Dispersionen, Papier und Textilien. Glas und Metalle geben zwar selbst keine Nährstoffe ab, doch können hier Partikel aus der Luft oder Ablagerungen von Staub, Fett etc. dem Schimmel einen geeigneten Nährboden bieten.

 

ph-Wert


Auch der pH-Wert spielt eine große Rolle für das Risiko eines Schimmelpilzbefalls. Der pH-Bereich, in dem ein Substrat Schimmelpilzen die richtigen Bedingungen für ein Wachstum bietet, ist relativ breit. Der optimale Wachstumsbereich liegt zwischen 5 und 7. Die meisten Schimmelpilzarten wachsen in einem Bereich zwischen 3 und 9, von einzelnen Arten werden teilweise auch Werte zwischen 2 und 11 toleriert. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Schimmelpilze ein saures Milieu bevorzugen und im alkalischen Bereich schlechte Wachstumsbedingungen finden. Deshalb ist ein besonderes Augenmerk auf die Baumaterialien zu richten:
Tapeten, Dispersionsanstriche und organische Putze liegen in einem pH-Wert-Bereich zwischen 5 und 8 und bieten somit den optimalen Untergrund für Schimmelpilze, während mineralische Baustoffe wie z. B. Silikatfarben oder Kalkputze aufgrund ihrer Alkalität negativ  auf ein Wachstum wirken. Übrigens: Schimmelpilzschäden sollten auf keinen Fall mit Essig abgewaschen werden. Durch die Säure des Essigs bildet sich ein optimaler Nährboden für Schimmelpilze!

Bauliche Einflußgrößen:

 

Schimmelpilze können in unterschiedlichsten Baumängeln begründet liegen:
Undichte Bauteile, Anschlüsse oder Abdichtungen, unzureichende Dachkonstruktionen zum Schutz gegen Schlagregen, defekte oder mangelhaft isolierte Installationen, fehlende Sperrschichten im Erdreich gegen aufsteigende Bodenfeuchte oder auch mangelhafte Bauaustrocknung im Neubau lassen Feuchteschäden entstehen und begünstigen aus bauphysikalischer Hinsicht das Wachstum von Schimmelpilzen. Eine schlechte Wärmedämmung sowie Wärmebrücken bewirken ein Absinken der Oberflächentemperaturen auf der Wandinnenseite und damit ein erhöhtes Risiko für Kondenswasserbildung und Schimmelpilzbefall. Auch kann nach Hochwasserschäden aufgrund der hohen Feuchtebelastung Schimmelpilzwachstumbegünstigt werden.

 

Nutzungsbedingte Einflussgrößen:

 

Der Wohnungsnutzer kann dies jedoch durch sein Verhalten beeinflussen.

Durch richtiges Lüften und Heizen kann die Feuchtigkeit im Gebäude begrenzt werden.
Eine Erhöhung der Raumlufttemperatur durch Heizen bewirkt eine Verringerung der relativen Luftfeuchte und erhöht die Oberflächentemperatur der Innenwände. Gleichzeitig kann die Feuchtigkeit, die durch den Menschen und seine Aktivitäten entsteht, durch richtiges Lüften wieder abgeführt werden. Erreicht die Raumluftfeuchte einen Wert von über 60%, sollte für eine Abfuhr gesorgt werden. Die Feuchte-produktion ist dabei v. a. vom Raum nutzer und seinen Gewohnheiten abhängig. Für einen durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt fallen täglich durch Personen, Haustiere, Duschen, Kochen, Waschen, Zimmerpflanzen etc. etwa sechs bis zwölf Liter Wasserdampf an, die an die Luft abgegeben werden. Besonders in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit bzw. niedrigen Temperaturen wie z. B. Schlafzimmern sind damit die Bedingungen für ein Schimmelpilzwachstum extrem günstig. Hier sollte man besonders darauf achten, zusätzliche Feuchtequellen wie z. B. Zimmerpflanzen, Aquarien etc. zu vermeiden. Dabei kommt auch den verwendeten Baustoffen eine besondere Rolle zu. Mineralische Materialien wie z. B. Silikatfarben und Kalk- oder Kalkzementputze, die aufgrund ihrer Zusammensetzung Feuchtigkeit aufnehmen können, verbessern die Raumklimaverhältnisse maßgeblich. Bei einer Erhöhung der relativen Raumluftfeuchte nehmen sie einen Teil der Feuchte auf und leiten sie durch Sorption in die ober-flächennahen Schichten des Materials ein. Bei Verringerung der Raumluftfeuchte geben sie diese wieder an die Luft ab. So kann überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert bzw. gepuffert werden.

 

Ratschläge zur Schimmelprävention

 

Räume gesund und trocken zu halten will gelernt sein. Grundsätzlich sollte man auf eine richtige Lüftung, richtiges Heizen, genügend Luftzirkulation und den Einsatz von diffusionsoffenen Materialien achten. Zur Verringerung der Feuchte im Raum sollte mehrmals täglich ein vollständiger Luftaustausch erfolgen. Dies erfolgt am effektivsten und sparsamsten durch die so genannte Stoßlüftung. Dazu sollten die Fenster für 5 –10 Minuten weit geöffnet werden. Mit der Raumluft entweicht auch etwas Wärme; die viel größeren Wärmemengen, die in den Wänden und Möbeln gespeichert sind, bleiben allerdings im Raum. Während der Heizperiode müssen die Räume ausreichend und gleichmäßig erwärmt werden, so dass sie nicht auskühlen und genügend Feuchtigkeit von der Raumluft aufgenommen werden kann. Die optimalen Temperaturen für Wohnräume betragen zwischen 19 und 21 °C. Direkt an den Wänden sollten, v. a. bei „kalten“ Außenwänden, keine Schränke, Möbelstücke oder schwere Gardinen stehen bzw. hängen. Ein Mindestabstand von ca. 10 cm sollte eingehalten werden, um hier die nötige Luftzirkulation zu ermöglichen. Dispersions- und Latexfarben können kaum Feuchtigkeit aufnehmen. Somit verbleibt die gesamte Feuchtigkeit in der Raumluft. Auch Tapeten sind ungünstig. Sie behindern die Feuchteaufnahme und bieten Pilzen durch die Papieranteile und den Tapetenkleister einen idealen Nährboden. Diffusionsoffene Silikatfarben und mineralische Putze hingegen können Wasserdampf aufnehmen und langsam wieder an die Raumluft abgeben. Sie schaffen somit einen zusätzlichen Feuchtepuffer.

(Quelle und Bilder: Keimfarben)

 

 

Gerne beraten wir Sie persönlich vor Ort und besprechen mit Ihnen die möglichen Wege zu Sanierung.

Weitere Infos zum Downloaden finden Sie hier:
Prospekt_Schimmelsanierung.pdf
PDF-Dokument [1.1 MB]

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